Ein Blogbeitrag von Jana Horn
Ihr Lieben,
viele unterschiedliche Auftritte haben unsere kleinen und großen Tänzerinnen in der ersten Jahreshälfte absolviert, unser Terminkalender ist gut gefüllt. Und wir durften uns natürlich auch mit dem Auftritt im Staatstheater einen sehr großen Traum erfüllen, der uns allen für immer in Erinnerung bleiben wird.
Die Vorbereitungen auf das 25. Hagenower Altstadtfest laufen ebenfalls seit Wochen, und so kehrt natürlich bei allen Mitgliedern und Trainerinnen unseres Vereines auch die erste Nervosität und Aufregung ein.
Nichts ist so bedeutsam, wenn Familien, Freunde, Bekannte, Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Lehrer und Erzieher, viele bekannte Fans bei unseren Auftritten zuschauen. Und wie immer
klappt natürlich noch nicht alles, so wie wir uns das wünschen und vorstellen, die Post streikt, uns fehlen noch neue Musik CD`S, und unsere neuen Tanzschuhe sind irgendwo im Niemandsland, die neuen Kostüme kratzen, der Programmablauf ist noch nicht stimmig, Tänze müssen umgestellt werden, Verletzungen auskuriert und Streitigkeiten geschlichtet werden, Frisuren ausgewählt werden, das Wetter soll nicht so gut werden, was machen wir, wenn es regnet, und ist es wirklich so?
Muss ich am Samstag nach so vielen Jahren das letzte Mal auf der Bühne stehen
und Abschied nehmen?
Das Ganze wirkt auf den ersten Blick wie ein wuseliger Haufen, der ständig in die Reihe gebracht werden muss, aber es ist meine, jawohl, ganz allein meine 200köpfige sizilianische Großfamilie, die „
Ein Lied für mich singt“ , die mich „Atemlos“ macht, (manchmal weiß ich allerdings nicht, ob vor Lachen oder auch vor Wut), die mich fragt: „Wieso, Weshalb, Warum?“ Die mich gnadenlos davon überzeugen werden, das sie diese Party ja wohl rocken werden, sie sind ja schließlich alle im Status:
STAND BY! Und noch eins: „Moskau“ wollten wir auch schon immer mal tanzen, dieser Satz stammt übrigens von meinen 10jährigen Mädels und Jungs. Dazu muss man wissen, der Tanz „Moskau“ hat uns vor zwanzig Jahren sehr bekannt gemacht.
Meine sizilianische Familie schafft mich, und meine sizilianische Familie macht mich glücklich, wenn ich die Tür zum Probenraum öffne und mitten im Tanz stürzen 18 kleine Tanzhühner im fliederfarbenen neuen Tüllkleid auf mich zu, um mich erst einmal ganz fest zu umarmen und zu drücken. Es gibt nichts Schöneres und ich bin wahnsinnig gerührt, wenn sie mich so gar nicht mehr loslassen wollen.
In diesem Moment habe ich ein Lied auf den Lippen, „Love is in the Air“, es geht mir überhaupt nicht aus dem Kopf, die CD habe ich stets und ständig dabei und wenn ich mit meinem kleinen geliebten roten Flitzer unterwegs bin, dröhnt die Musik laut aus den Lautsprechern. In diesem Moment ist klar, ich will diesen Song im Programm haben.
Auf einem unserer letzten Auftritte in Lobetal musste ich allerdings mal raus, raus aus diesem Gewusel und habe mir in dem wunderschönen Garten einen stillen Platz auf einer Bank gesucht. Wie aus dem Nichts tauchte eine kleine katholische Schwester auf, nahm spontan meine Hand, obwohl wir uns nicht kannten und sagte mir, wie glücklich ich doch sein muss mit all diesen wunderbaren Menschen um mich herum.
Ja!
Ja, das bin ich, und wieder hatte ich einen Song im Ohr, „When love takes over“. Wenn die Liebe übernimmt, in unserem Falle die Liebe zu Musik und Tanz, die uns auch in diesem Jahr uneingeschränkt verbindet, die uns bei allen Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen, die wir im letzten Jahr erfahren mussten, unwiderruflich zusammen hält, die uns aber auch feiern und genießen lässt. Und das nicht nur, wenn wir sehr erfolgreich vorderste Plätze bei Wettkämpfen belegen, sondern wenn wir alle einfach nur unter Freunden zusammen sind und unsere runden Geburtstage feiern.
„Ein Hoch auf uns“, irgendwie denke ich wohl nur nur noch in Musiktiteln, aber das ist wohl diese wahnsinnige Freude auf das 25. Altstadtfest, und das ich an diesem Wochenende meine sizilianische Großfamilie durch das Weekend begleiten darf!
Ich wünsche Euch Glück, und ich wünsche Euch Erfolg und eine Riesenportion Spaß an Tagen wie diesen! Streitet Euch nicht und haltet zusammen, helft und unterstützt Euch gegenseitig, so, wie man es eben in einer Familie macht!
Und ich, ich umarme Euch alle ganz ganz fest, voller Freude, großer Dankbarkeit und mit jeder Menge Glücksgefühl im Bauch, für all das, was ich mit Euch erleben durfte!
Eure
Jana
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